Meine Kunden haben mit mir Kontakt aufgenommen, weil sie im Berufsleben einen Punkt erreicht hatten, an dem sie gemerkt haben, dass es so beruflich nicht weitergehen kann. Sie waren unzufrieden, haben den Sinn in ihrer Tätigkeit nicht (mehr) gesehen oder haben sich gefragt, warum sie den Beruf X überhaupt ergriffen haben. Einige meiner Kunden waren zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme auch noch wegen Erschöpfungsdepression beziehungsweise Burnout krankgeschrieben oder gerade frisch genesen und haben mich bei der Wiedereingliederung und der beruflichen Neuausrichtung um Hilfe gebeten. Andere Kunden befanden sich in Elternzeit und haben plötzlich gemerkt, dass eine Rückkehr in den alten Job nicht mehr in Frage kommt. Wieder andere hatten die +50 Jahre schon überschritten und wollten wissen, was beruflich noch geht.
Alle hatten jedoch eine Ausgangssituation gemeinsam: Sie fühlten sich ziemlich verloren im Dschungel der beruflichen Möglichkeiten und wünschten sich einen Sparrings-Partner mit Erfahrung an ihrer Seite für einen kurzen, übersichtlichen Zeitraum.
Meine 45 ultimativen Expertentipps einer Karriereberaterin, sollen dir dabei helfen, Licht ins Dunkel der beruflichen Neuorientierung in der neuen Arbeitswelt zu bringen, ohne dass du dich dabei überfordert und gestresst fühlst. Denn dies hat dann mit mentaler Gesundheit ja nichts mehr zu tun 😊. Hol dir also eine Tasse Café oder Tee und schon starten wir los.
Berufliche Neuorientierung: deine Jobleben-Roadmap ohne Stress
Unabhängig davon, ob du letztendlich den Job wechselst oder im Unternehmen bleibst, ob du einen völlig anderen Beruf ausüben oder deinem aktuell ausgeübten Beruf treu bleiben möchtest, wird dir meine Jobleben-Roadmap bei deiner beruflichen Neuorientierung in der neuen Arbeitswelt helfen. Und zwar ganz ohne Stress, sondern mit Fokus auf das wirklich Wichtige. Dabei gehst du in kleinen Schritten vor und wirst somit alle Etappen der Roadmap in deinem Tempo durcharbeiten. Mit jeder Phase wirst du an Klarheit gewinnen. Mir geht es nicht darum, dass du lange wissenschaftlich-fundierte Stärken-Tests absolvierst, die dich nachher mehr verwirren als dass sie dir Nutzen bringen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass diese Tests und ellenlange Analysen in den meisten Fällen gar nicht notwendig sind.
Die folgende Grafik veranschaulicht die Jobleben-Roadmap. Wir starten jetzt natürlich mit Phase 1.
Berufliche Neuorientierung Phase 1: Dein Jobleben-Status Quo
# Tipp 1: Nimm dir Zeit, um deine gegenwärtige berufliche Situation zu reflektieren.
Dieser erste Hinweis klingt banal und einleuchtend, aber er ist wichtig. Viele meiner Kunden spüren einen zeitlichen Druck, schnell einen neuen Job zu finden, schnell beruflich zufrieden zu werden. Manche sind regelrecht auf der Flucht hin zu einem besseren Arbeitsleben. Andere sind derzeit arbeitssuchend und müssen natürlich zeitnah wieder in Lohn und Brot. Aber: Trotz der digitalen Fortschritte in vielen Unternehmen dauert ein Bewerbungsprozess heutzutage ziemlich lange. Du wirst Geduld brauchen und eine gewisse Frustrationstoleranz. Und ja: das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. So ist das auch bei der beruflichen Neuorientierung in der neuen Arbeitswelt. Plane also etwas Zeit ein und lehne dich zurück. Viele Stellschrauben wirst auch du nur bedingt beeinflussen können.
# Tipp 2: Analysiere, was dich an deinem aktuellen Job frustriert oder unglücklich macht und was dich positiv stimmt.
Fertige dir am besten einen Hefter an mit einigen DIN A 4 Zetteln oder kaufe dir für dein Jobprojekt ein schönes Journal oder einen tollen Notizblock. Fertige eine Job-Zufriedenheits-Tabelle über deinen aktuellen Job an: Zwei Spalten: Zufrieden links, Unzufrieden rechts und trage alle Faktoren ein, die dich im Job aktuell zufrieden und unzufrieden stimmen.
# Tipp 3: Bewerte die negativen Aspekte deines aktuellen Jobs möglichst objektiv: Kreise die Faktoren ein in blau in veränderbare Faktoren und rot in nicht veränderbare Faktoren.
# Tipp 4: Welche negativen Aspekte deines aktuellen Jobs hängen mit deiner (negativen) Bewertung zusammen oder eventuell mit zu hohen Erwartungen?
# Tipp 5: Analysiere deine private Situation und überlege, ob eventuelle private Stressoren sich auf deine berufliche Situation übertragen.
# Tipp 6: In Bezug auf die negativen Faktoren deines aktuellen Jobs: hast du alle Lösungsmöglichkeiten ausgeschöpft?
Hier geht es zum Beispiel darum, dass du Gespräche mit deinem Chef geführt hast. Wissen deine Vorgesetzten von einer Unzufriedenheit. Kennen sie die Faktoren, die dich im Job unglücklich machen? Sind deine Vorgesetzten empathisch und verständnisvoll und suchen nach Lösungen oder wirst du eher vertröstet und abgewimmelt?
# Tipp 7: Gibt es Entwicklungsmöglichkeiten im aktuellen Unternehmen und wie bewertest du diese?
Berufliche Neuorientierung Phase 2: Deine Jobleben-Innensicht
Diese Phase ist die wichtigste im gesamten Prozess der beruflichen Neuorientierung in der neuen Arbeitswelt. Denn wenn diese Phase vernachlässigt wird oder gänzlich außer Acht gelassen wird, dann ist die Gefahr sehr groß, dass du im falschen Job landest und unzufrieden wirst. Es geht hier um deine Interessen, Wünsche, Ziele und beruflichen Bedürfnisse. Am besten du machst dir auch hier Notizen.
# Tipp 8: Bewerte deine Fähigkeiten oder fachlichen Kompetenzen objektiv.
Dieser Punkt ist von größter Wichtigkeit. Denn in vielen Fällen entsteht Unzufriedenheit im Job dadurch, dass Menschen Aufgaben erledigen, die gar nicht ihren Stärken entsprechen. Überlege dir also, in welchen Tätigkeiten du richtig gut bist. Wie hoch ist der Anteil an diesen Tätigkeiten. Oder führst du derzeit zu viele Tätigkeiten aus, die andere eigentlich besser können? Ich habe zum Beispiel eine Kundin, die andauernd Vorträge halten muss bzw. Joix Fix leiten muss, obwohl sie eher introvertiert ist und ihr das Reden vor größeren Gruppen schwerfällt und einfach keinen Spaß macht. In so einem Fall solltest du dich auch nicht verbiegen und für eine Aufgabe passend gemacht werden oder dich passend präsentieren. Denn dies führt zu purem Energieverlust und zu Unzufriedenheit.
# Tipp 9: Notiere deine Werte, die dir im Privat- und Berufsleben wichtig sind.
# Tipp 10: Welches sind deine Stärken, die dich fachlich und persönlich auszeichnen? Forsche gern auch privat nach.
# Tipp 11: Welches sind deine Interessen (privat wie beruflich)? Bei welchen Aktivitäten vergisst du die Zeit und bist im Flow?
# Tipp 12: Was möchtest du beruflich definitiv nicht (mehr) machen?
# Tipp 13: Reflektiere deine beruflichen Erfolge der letzten Jahre.
Diese Aufgabe knüpft an die vorherige an. Oft weisen wir Erfolge in Tätigkeiten auf, die wir besonders gut können. Die Erfolgsfrage bzw. Auflistung deiner Erfolge ist auch sehr wichtig für zukünftige Vorstellungsgespräche und auch für die Anfertigung deines Lebenslaufes. Daher kommst du an deinen Erfolgen nicht drumherum. Warum auch? Deine Erfolge sollten dir bewusst sein und erwähnt werden. Die Erfolge können auch sehr präzise sein und durch Zahlen belegbar sein: Zum Beispiel Umsatzsteigerungen in Prozent, Anzahl neu eingestellter Teammitglieder oder allgemeiner: (Mit)verantwortung an der Realisierung eines bestimmten Projektes wie eines Software-Roll Outs.
# Tipp 14: Erkenne deine Wünsche für die berufliche Neuorientierung und halte sie fest.
Dieser Punkt ist ganz wesentlich. Du kannst sehr gern bei deiner Zufriedenheits-Tabelle eine dritte Spalte ergänzen und deine Jobwünsche aufschreiben. Diese Wünsche oder Ziele können sich auf den Arbeitsinhalt beziehen (Stichwort: Sinnhaftigkeit, Aufgaben) oder auf die Arbeitsbedingungen (Hybrid/Präsenz/Remote, Team, Führungsposition ja oder nein, Gehalt, Weiterbildungsmöglichkeiten, Konzern oder KMU, bestimmte Branche, Angestelltenverhältnis oder Selbstständigkeit). Lass einfach deinen Gedanken freien Lauf. Was interessiert dich? Woran hast du Freude?
# Tipp 15: Identifiziere deine Ängste oder Bedenken, die dich möglicherweise zurückhalten könnten, und entwickle Strategien, um damit umzugehen.
Bei der beruflichen Neuorientierung können Ängste ganz normal sein. Vielleicht sorgst du dich, ob du den neuen Anforderungen gewachsen bist oder ob du die nötigen Fähigkeiten mitbringst. Vielleicht hast du Angst vor dem Unbekannten und fragst dich, ob du in der neuen Umgebung zurechtkommen wirst. Es ist auch möglich, dass du befürchtest, finanziell nicht abgesichert zu sein oder dass du deine Entscheidung später bereuen könntest. Es ist wichtig, diese Ängste anzuerkennen und dir bewusst zu machen, dass sie ein natürlicher Teil des Veränderungsprozesses sind. Und das absolut Wichtigste: Ängste werden durch unsere Gedanken ausgelöst und nicht durch die Realität. Oder steht gerade ein Tiger hinter dir, während du diesen Artikel liest? Dann wären deine Ängste definitiv berechtigt. Ängste hemmen und verschwinden in deinem Kopf erst dann, wenn du positive Erfahrungen machst. Die kannst du aber nur machen, wenn du ins TUN kommst und Verantwortung übernimmst. Für dich, dein Berufsleben und deine mentale Gesundheit.
# Tipp 16: Frage dich, ob der Zeitpunkt für eine berufliche Neuorientierung gerade passend ist?
Das Timing für eine berufliche Neuorientierung ist ganz entscheidend. Ich berate viele Menschen, die sehr erschöpft sind, gerade privat von vielen Stressoren umgeben sind oder erst kürzlich aus der Krankschreibung zurück und „frisch genesen“ sind. Sich beruflich neu zu orientieren erfordert den richtigen Zeitpunkt. In einigen Fällen ist auch ein „Abwarten“ die bessere und gesündere, vorübergehende Lösung.
# Tipp 17: Berücksichtige deine persönlichen Verpflichtungen und Bedürfnisse außerhalb der Arbeit.
Tipp 18: Frage NICHT deine Familie und Freunde nach ihrer Meinung zu deiner beruflichen Entwicklung.
Von diesem Punkt rate ich ganz klar ab. Denn Familienmitglieder und der Partner sind oft nicht objektiv und kennen vielleicht deine tiefsten Wünsche und Ziele gar nicht. Sie werden oft beeinflusst von ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Eine Mutter rät ihrem Kind z.B. häufig ab, mal etwas zu wagen, weil sie einfach Angst hat, dass es schief geht und dass dann ihr Kind enttäuscht ist. Höre auf dich und dein Bauchgefühl.
Berufliche Neuorientierung Phase 3: dein Jobleben-Marktcheck
Die Marktcheck-Phase führe ich mit meinen Kunden oft parallel zur Innensicht-Phase durch, wo meine Kunden ihre Bedürfnisse und Wünsche formulieren. Die Marktcheck-Phase ist für meine Kunden oft schwierig. Wohingegen Ihnen die Innensicht-Analyse mit meiner Unterstützung und den richtigen Fragen oft leichtfällt, hapert es bei der Einschätzung des Marktchecks, da Kenntnisse des Arbeitsmarktes fehlen. Die Ergebnisse der Innensicht fließen in diese Phase mit ein. Du weißt nach der Durchführung des Marktchecks sehr genau, in welche Richtung es beruflich für dich gehen wird: Neuer Job, neue Firma, komplett neue Berufsrichtung, Quereinstieg oder sogar Verbleib im alten Job? Du weißt jetzt auch, welche Arbeitsumgebung du dir wünschst und wie der Job inhaltlich ausgestaltet ist. Auch deine Gehaltszone hast du vor Augen.
Tipp 19: Fertige ein Job- Vision-Board an.
Sammle auf deinem Vision-Board verschiedene Jobmöglichkeiten, die dich interessieren, inspirieren oder herausfordern. Ich meine an dieser Stelle kein Vision Board mit Bildern im Sinne einer Fotocollage. Das Vision Board soll die wesentlichen Fakten zu deiner beruflichen Neuorientierung widerspiegeln und einfach dein Chaos im Kopf mildern und deine Ideen systematisch und geordnet darstellen. Durch das regelmäßige Betrachten deines Job Vision Boards bleibst du fokussiert und kannst gezielt Schritte in Richtung deiner beruflichen Neuorientierung unternehmen. Ich habe dir mal ein Vision Board zur beruflichen Neuorientierung angefertigt. Du kannst es hier kostenfrei downloaden. Schreibe in die Kästchen deine Stärken und Kompetenzen, deine gewünschte Arbeitsumgebung, der Arbeitsinhalt (Aufgaben) deines potenziellen neuen Jobs, mögliche Positionsbezeichnungen, dein Wunschgehalt und deinen Wunscharbeitgeber. Und schon hast du alles vor Augen und bist fokussiert.
Tipp 20: Wähle mögliche Recruiting-Kanäle aus.
In der modernen Arbeitswelt gibt es zahlreiche Recruiting-Kanäle, die du für deine Jobsuche nutzen kannst. Überlege dir, welche Kanäle für deine Branche und deine Ziele am effektivsten sind. Dazu gehören Online-Jobbörsen, Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder Xing, spezialisierte Fachportale sowie Social-Media-Plattformen. Indem du eine vielseitige Auswahl an Recruiting-Kanälen nutzt, erhöhst du deine Chancen, passende Stellenangebote zu finden und dich erfolgreich zu bewerben.
Hier würde ich immer nach einem Job schauen: Indeed, LinkedIn, Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Du suchst regional in deiner Gegend und eventuell auch auf Teilzeitbasis? Dann schau mal bei der Jobbörse von meinestadt.de.
Falls du bereits über Berufserfahrung verfügst und eine Stelle auf Vollzeitbasis suchst, ist es auch immer ratsam, dass du seriösen Personalberatungen deinen Lebenslauf schickst. Hier kommst du schnell ins Gespräch, erfährst sehr viel über die marktüblichen Gehälter und die Personalberater haben großes Interesse an guten Lebensläufen, weil sie sehr gutes Geld verdienen, wenn sie den passenden Bewerber dem Kunden vorstellen. Lege dich auf 3-4 Jobbörsen fest und schau dort zwei mal wöchentlich nach neuen Jobmöglichkeiten.
Tipp 21: Sammele Positions-Keywords
Gebe in die Suchfelder deiner ausgewählten Jobbörsen Schlüsselwörter oder Positionsbezeichnungen ein. Dieser Schritt ist abhängig von deinem Job entweder einfach oder auch schwer. Bewirbst du dich als Erzieher, so ist es relativ einfach. Du gibst einfach „Erzieher“ in das Suchfeld ein. Alternativ kannst du noch Kindergarten eingeben oder Kitaleitung oder Leitung Kindertagesstätte, falls dich Leitungspositionen interessieren.
Für viele Jobs gibt es aber mittlerweile zig verschiedene Begriffe und Beschreibungen.
Beispiel: Früher gab es den Personalreferenten oder Personalleiter. In der neuen Arbeitswelt heißen die Personalreferenten häufig so: HR Specialist, HR Generalist, HR Business Partner, Recruiter, Talent Acquisition Specialist. Dies hängt natürlich auch mit dem Schwerpunkt der Tätigkeit zusammen.
Oder ein Marketing Manager ist heutzutage ein Marketing Specialist, Marketing Coordinator, Brand Manager, Digital Marketing Manager, Online Marketing Specialist oder ein Social Media Expert.
Heißt: Sei kreativ!
Tipp 22: Mache eine Liste mit Wunsch-Arbeitgebern
Du hast schon Firmen im Hinterkopf, die du spannend findest? Dann mache eine Liste mit deinen Wunschfirmen.
Tipp 23: Nutze Netzwerk-Plattformen wie LinkedIn
LinkedIn hat sich definitiv zu einem der TOP Jobportale entwickelt. Ich arbeite mit meinen Kunden sehr viel mit LinkedIn, mache dies aber abhängig von ihrem Beruf. LinkedIn passt eben nicht zu jedem Job. Die Jobbörse von LinkedIn hat sich aber für viele Tätigkeitsfelder sehr gut entwickelt und gehört daher zu meinen Favoriten. Ich ermutige dich auch, gezielt über LinkedIn zu netzwerken, wenn du der Typ dafür bist.
Tipp 24: Du hast eine interessante Stellenanzeige gefunden, dann schaue ob das Anforderungsprofil zu deinen Kompetenzen passt. Beachte, dass nicht jeder Punkt erfüllt sein muss.
Berufliche Neuorientierung Phase 4: Deine Jobleben-Planung
Tipp 25: Aktualisiere deine Bewerbungsunterlagen und bringe diese auf den aller neusten Stand, so dass sie sich von der breiten Masse abheben.
Tipp 26: Gestalte deinen Lebenslauf übersichtlich und führe bei jeder Position/Job die wesentlichen Tätigkeiten und eventuellen Erfolge in Spiegelstrichen oder Punkten auf.
Vergiss nicht: der Lebenslauf ist das wichtigste Dokument einer Bewerbung, nicht das Anschreiben.
Tipp 27: Mache sehr gute Bewerbungsfotos (diese müssen nicht unbedingt teuer sein).
Durch ein Bewerbungsfoto bewirbst du dich als Persönlichkeit und nicht „nur“ als Wissens- bzw. Know-How-Maschine.
Tipp 28: Individualisiere dein Anschreiben bei jeder einzelnen Bewerbung. Richte es also komplett auf die Zielfirma aus und erkläre kurz und bündig, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bringst.
Tipp 29: Ist die Stellenanzeige in der Du-Form geschrieben, dann duze bitte im Anschreiben und in der Mail, die du ggf. mit den Bewerbungsunterlagen an das Unternehmen schickst, zurück.
Das „Du“ in dem Zielunternehmen wurde ganz bewusst gewählt und gehört für die Firma zur Unternehmenskultur. Wenn auch du im Anschreiben die „Du-Form“ wählst, gehörst du dazu und schließt dich der Kultur an.
Tipp 30: Schreibe Initiativbewerbungen erst NACH Kontaktaufnahme mit dem Wunschunternehmen.
Ich halte viel von Initiativbewerbungen, wenn die Strategie dahinter durchdacht ist. Durchdacht bedeutet: wie geht das Zielunternehmen mit Initiativbewerbungen um? Wird deine Initiativbewerbung ordentlich in einem Candidate-Pool abgespeichert? Eine Initiativbewerbung ist ein riesiger Zeitverlust, wenn deine Bewerbung irgendwo im E-Mail Posteingang des Unternehmens versickert.
Berufliche Neuorientierung Phase 5: Jobleben-Umsetzung
Tipp 31: Versende erstmal nur wenige Bewerbungen (ca. 3) an Unternehmen, die dich ansprechen und bei denen die Stellenbeschreibung sehr gut mit deinem Anforderungsprofil matcht.
Tipp 32: Führe eine Übersicht in Form einer Tabelle über dein Bewerbungsprojekt.
Mache mehrere Spalten mit folgendem Inhalt: Wann hast du die Bewerbung versendet, wann kam eine Eingangsbestätigung, wann die Zusage zum ersten Gespräch oder wann hast du eine Absage erhalten?
Tipp 33: Hake nach, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert.
Leider brauchst du als Bewerber heutzutage trotz zunehmender Digitalisierung viel Geduld. Es kommt leider sehr häufig vor, dass du nach Absenden der Bewerbung eine automatisierte Eingangsbestätigung erhältst und dann erstmal gar nichts mehr passiert. Ich empfehle meinen Kunden, dass sie nach drei Wochen Warterei Kontakt zu den Recruitern oder der Personalabteilung aufnehmen und nachfragen, wie der Stand der Dinge ist. Ist es ein Job, der dich brennend interessiert, kannst du auch nochmal dein Interesse zum Ausdruck bringen und bleibst im Gedächtnis.
Tipp 34: Bereite dich sehr gut auf das Vorstellungsgespräch vor.
Eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist das A und O im Bewerbungsprozess. Les dir direkt den nächsten Punkt durch. Dann weißt du, was im Vorstellungsgespräch besonders wichtig ist.
Tipp 35: Fertige eine gute Selbstpräsentation für das Vorstellungsgespräch an.
Viele Personaler oder Vorgesetzte treffen schon während deiner Selbstpräsentation die Entscheidung, ob du zum Unternehmen passt. Eine Selbstpräsentation oder auch „Elevator Pitch“ genannt sollte nicht länger als fünf Minuten dauern. Es geht hier nicht darum den Lebenslauf zu wiederholen. Der liegt deinen Gesprächspartnern ja vor. Du sollst vielmehr kurz und knackig erklären, warum du der geeignete Bewerber bist und welchen Mehrwert du dem Unternehmen bietest.
Tipp 36: Notiere dir vorab alle wesentlichen Fragen, da man dir im Vorstellungsgespräch stellen könnte. Einige wichtige findest du in meinem Blogartikel, den ich am Ende verlinke.
Tipp 37: Vergiss die sogenannten Stressfragen im Bewerbungsgespräch.
Nach dem Motto: „Wie findest du heraus, wie schwer die Erde ist oder wie viele Golfbälle in einen Smart“ passen. Die Antwort ist übrigens bei beiden Fragen identisch. Es kursieren da im Internet noch komplizierte Berechnungen. Ähnlich die Antwort auf die Frage, wie schwer Manhattan ist. Bei solchen Antworten würde ich in der neuen Arbeitswelt immer Folgendes sagen: „Sehr gern beantworte ich ihre Frage. Gestatten Sie, dass ich kurz mein Handy raushole. Ich möchte ChatGpt und Google nach der Lösung befragen.“ Ende. Diese Fragen dienen lediglich dazu, dass offensichtlich wird, dass du Ruhe bewahrst und die Fähigkeit hast, nach schnellen Lösungen zu suchen.
Tipp 38: Höre im Vorstellungsgespräch auf dein Bauchgefühl.
Dieser Aspekt ist so wichtig, denn das Wohlfühlgefühl im Gespräch sagt viel über das Unternehmen aus. Wirst du auf Augenhöhe angesprochen oder gleicht das Gespräch einem Verhör. Nimmt sich das Unternehmen genug Zeit für ein Gespräch? Wie schätzt du das Interesse an deiner Person ein? Wie wirkt das Miteinander zwischen den Interviewpartnern?
Tipp 39: Nutze im Bewerbungsprozess NICHT ChatGPT.
Der Grund ist: du brauchst ChatGPT nicht (außer für die Stressfragen siehe Tipp 37). Deinen Lebenslauf kannst du nur selber schreiben. Für die wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch brauchst du nur meinen Blogartikel zu lesen. Und das Anschreiben musst du individualisieren und es soll deine Sprache widerspiegeln, nicht die einer künstlichen Intelligenz. Lies dich dazu gern auch hier schlau. Und wenn dein Anschreiben einmal steht, dann musst du meist nur 2-3 Sätze für andere Unternehmen anpassen. Und eventuell brauchst du nicht mal ein Anschreiben :-).
Tipp 40: Du bist mit dem Gehaltsvorschlag im Vorstellungsgespräch nicht ganz zufrieden, aber der Aufgabenbereich ist toll und das Unternehmen wirkt sympathisch.
Du hast versucht nachzuverhandeln, aber das Unternehmen bleibt sturr. Dann nimm den Job, solange das Gehalt nicht deine absolute Schmerzgrenze unterschreitet. Existenzsicherung first! Nachverhandeln kannst du auch noch nach einem Jahr und du musst den Job auch nicht dein ganzes Leben lang machen. Sammele drei Jahre relevante Berufserfahrung und dann zieh zur Not weiter und verhandele bei einem anderen Unternehmen neu.
Tipp 41: Du bist unsicher, ob du den Vertrag bei einem neuen Arbeitgeber unterschreiben sollst?
Dann liegt es daran, dass die Arbeitsbedingungen oder der Arbeitsinhalt beim potenziellen neuen Arbeitgeber doch nicht so toll sind oder dass es bei deinem aktuellen Arbeitgeber nicht schrecklich genug ist. Schaue dir noch einmal deine Liste von # 4 bis #7 an, die meine Roadmap zu Beginn vorsieht.
Tipp 42: Überwinde deine Angst und geh mutig einen neuen, besseren Schritt?
Alle Faktoren sprechen für einen Wechsel, aber die Angst hält dich zurück. Keine Sorge: das ist erstmal ganz normal. Aber ohne Veränderung kommt keine Verbesserung. Und eine Veränderung und ein mutiger Schritt nach Vorn wirken sich auch sehr positiv auf dein Selbstbewusstsein aus. Im Status-Quo zu verharren ist meist nicht die beste Lösung, weil sie eben nicht zufrieden macht und keine Lösung für dich bereit hält.
Tipp 43: Übe dich in Geduld. Der Prozess der beruflichen Neuorientierung in der neuen Arbeitswelt ist ein Lernprozess.
Es ist völlig normal, wenn du zwischendurch frustriert bist und die Nerven verlierst. Akzeptiere das.
Tipp 44: Feiere jeden kleinen Erfolg im Bewerbungsprozess.
Es gibt so viele Menschen, die einfach unglücklich in ihrem Job verharren und sich vor lauter Angst nicht bewerben. Aber das macht mittelfristig depressiv. Du musst ja nicht gleich wechseln. Aber finde zumindest heraus, was dich interessiert, sammele Erfahrungen in Vorstellungsgesprächen, teste deinen Marktwert. Du kannst nur gewinnen. Und dass du diesen langen Artikel bis zum Ende gelesen hast, ist schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Glückwunsch 😊.
Tipp 45: Suche dir eine erfahrene Sparring-Partnerin aus der HR-Welt die dich begleitet.
Du fühlst dich gestresst allein bei dem Gedanken an eine berufliche Neuorientierung?
Du hast gar keinen Kopf, dich mit dem Thema zu beschäftigen oder weißt nicht, wie du vorgehen sollst? Du wünschst dir eine erfahrene Mentorin, die dich bei deinen ersten Schritten begleitet?
Dann komme ich sehr gern ins Spiel und unterstütze dich, auf dem Weg zu einem stimmigeren und stressfreieren Jobleben. Schau dir sehr gern hier mein Angebot an.
Du möchtest mich unverbindlich kennenlernen?
Dann buche gern ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir. Hier geht es zu meinem Buchungskalender.
Du bist arbeitssuchend und kannst dir eine Beratung leider nicht leisten? Kein Problem. Ich biete Dir meine Beratung auch über einen AVGS-Gutschein kostenfrei an. Informiere dich gern hier.
Ich freue mich auf dich!
Saskia Vocke
Der Blogartikel “ Berufliche Neuorientierung: 45 ultimative Expertentipps einer Karriereberaterin“ wurde mit sehr viel Liebe und Gehirnschmalz und einer hohen Zeitinvestition ohne anonyme Hilfe von künstlicher Intelligenz von mir persönlich verfasst. Es lohnt sich. Versprochen😊-
Wenn Sie mir erzählen möchten, welche Tipps Sie anwenden oder falls Sie Anregungen haben oder persönliche Wünsche für einen Blogbeitrag, schreiben Sie doch gern an: office@jobleben-consulting.de.
Wollen wir uns zwischenzeitlich über LinkedIN vernetzen?
Quellenangaben:
.
Foto von Tim Mossholder auf Unsplash
Kurze Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch für Bezeichnungen, die sich auf alle Geschlechter beziehen, nur die männliche Form verwendet. Gemeint sind selbstverständlich alle Menschen und niemand soll dadurch diskriminiert werden.
0 Kommentare